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Was machen Eulenspiegel zu Ostern in Bad Pyrmont? (24. – 28.03.2016)


Nun ja, drei Mobile konnten die Zeit nicht abwarten und waren bereits am Mittwochnachmittag da… Schon die Anmeldung verlief, sehr zur „Freude“ der netten Stellplatzbetreuerin sehr lustig. Oh ha, wenn alle Eulenspiegel so sind … Am Abend gingen einige in der Schloss-Weinstube tanzen. Als gegen 22:30 Uhr die Musik dort eigenartig wurde, gingen wir zufrieden Richtung Betten.


Alle, die am Vortag schon angekommen waren, liehen sich am Donnerstag erst mal E-Bikes aus. Wir bekamen die Nummern 1 und 3, und wunderten uns schon ein wenig, warum alle anderen zusammenhängende Nummern hatten nur wir nicht. Aber das Rätsel blieb uns bis Samstag verborgen. Jedenfalls nutzten wir beide die Räder erst mal, um noch dringende Einkäufe zu tätigen und dann die höheren Regionen des Ortes zu erkundigen. Im Laufe des Tages trudelten dann sieben weitere Womos ein. Bei dezenter Maikühle mit gelegentlicher Luftbefeuchtung verbrachten einige, nicht alle, dennoch ihre Zeit draußen, meistens in Grüppchen unter den vereinzelt ausgefahrenen Markisen.

Am Abend kamen noch zwei Parteien an. Einer stellte rote Lichter oben auf die große offene Klappe seines Mobils. Hm, warum hängt da die rote Laterne? Während dann einige die Clubehre unter einer Markise aufrecht erhielten, verschleppten die Tänzer vom Vorabend gleich noch weitere mit ins Tanzlokal, diesmal zum Karaokeabend, um einen Blick in eine Oldie-Disco werfen.


Am Karfreitag kamen noch zwei Nachzügler an. Da Freitags (auch an Feiertagen) die Pyrmonter Welle für Womofahrer frei ist, genossen dies einige, während die anderen (so gebadet wie sie hinterher aussahen, wohl) Männer, das Zelt zwischen den Mobilen aufbauten und einrichteten. Hatte ich schon erwähnt, dass es regnete?

Ein Teil traf sich dann zum Kaffee im Zelt, und es regnete … wir nahmen natürlich noch die Stadtführung mit, was oben herum ja Dank Schirm noch ganz nett war, aber im Laufe der Zeit zu massiven Eisbeinen führte. Immerhin erfuhren wir, dass zum Osterradlauf am Sonntag in Lügde ca 30.000 Leute erwartet würden. Hat man da Lust, mitten im Gedränge zu stehen?


Am Abend wurden Heringe und Sahnesoße spendiert. Wie üblich war die Atmosphäre fröhlich und entspannt. Besonders einige Zubettgeh-Techniken sorgten für Erheiterung. Dann begann ein ausgiebiges Gespräch über ein Frühstück, welches am Morgen so herrlich geduftet hatte, dass diverse Eulenspiegel es umschnuppert hatten. Woraufhin alle großzügig zum Frühstück eingeladen wurden. Nur leider wurde kein passender Termin gefunden. Halb 7 wäre viel zu früh, frühestens halb 10. Tja, und da sind am Samstag schon die Räder zu satteln, und am Sonntag findet ja sowieso schon ein Brunch statt.

Zwischenzeitlich wurde es der einen oder anderen im Zelt zu kühl, so dass sie sich „ganz zufällig“ in einem Womo wieder fanden. Und dort stieg dann die Tanzparty, bis die Achsen ächzten. Nach vergeblichen Flirtversuchen war dann das Ende vom Lied, dass alle Bauchschmerzen hatten … vor Lachen.


Am Samstagmorgen krochen die Eulenspiegel, manche eher, manche später, wieder aus ihren Kojen. Nach dem Frühstück war Sammeln angesagt, schließlich sollten wir unsere bestellten Räder aus der Touristinformation abholen. Tja, und da bekamen wir Besuch von der Stellplatzbetreuerin. Wir hätten doch am Donnerstag zwei Räder ausgeliehen, ob wir eins davon gleich da behalten hätten? Äh, nein. Wir hatten Nummer 1 und 3, nicht das vermisste Rad Nummer 2. Aufregung pur in der Touristinformation. Ein Rad fehlte für die Sammelbestellung der Eulenspiegel. Zu guter Letzt hatte dann aber jeder Eulenspiegel sein bestelltes Rad, und Rad Nummer 2 stand in der Werkstatt und war die ganze Zeit gar nicht im Verleih gewesen.

Um 11 Uhr startete dann unsere gemütliche Radtour zur Hämelschenburg. Einige Sangesfreudige schmetterten aus voller Brust: Aber das Fahrrad, das rollt… Unterwegs geschah es dann: Eine Kurve, ein Bachlauf, der Weg bergauf und matschig und wumps, Ein Eulenspiegel ging zu Boden. Zuerst sah es so aus, als sei er mit einem schmutzigen Schrecken davon gekommen, aber im Laufe der Tage zeigte sich, dass er sich wohl doch mindestens geprellt hatte.

Beim Schloss angekommen, musste dann dringend etwas gegen das einsetzende Dehydrieren unternommen werden. An zwei Tischen nahmen die Eulenspiegel Platz und bestellten. Der bestellte Kirschkuchen entpuppte sich als Osterkirschkuchen, denn die Kirschen musste man suchen. Anschließend erkundeten wir noch etwas das Schlossgelände und radelten dann auf sichereren Wegen zurück zum Stellplatz.

Am Ende der Radtour herrschte allgemeine Zufriedenheit über die E-Bikes, und wer weiß, ob nicht demnächst der eine oder andere sich so ein feines Teil zulegt. Und die Touristinformation überraschte uns dann noch am nächsten Tag mit der Info, dass wir für die Räder nichts bezahlen müssten. Das war doch ein nettes Osterei. Dankeschön!

Am Nachmittag gab es dann einen großen sonnigen Stuhlkreis mit Sekt. Einige diskutierten dabei ausgiebig über den Osterbrunch. Sie schienen Bedenken zu haben, am nächsten Tag zu verhungern.

Dann begann langsam das allgemeine Salatschnippeln und als alle Ausflügler wieder da waren, wurde an verschiedenen Stationen gegrillt und im Zelt gespeist. Dann wurde das Wetter für Sonntag gecheckt. Bis 8 Uhr gut, dann zieht es zu, ab 10 Uhr Regen. Wann wird nochmal gebruncht? Um 10 Uhr. Aha… Bei der anschließenden Diskussionsrunde ging es dann hauptsächlich um die angeblichen Vorteile von Westpeine (H) gegenüber Braunschweig. Und viele fielen an dem Abend früh ins Bett.


Was etliche schlafende Eulenspiegel gar nicht mitbekamen, in der Nacht tanzte der Bär auf dem Stellplatz. Am Morgen war das Zelt inklusive Mobiliar weg. Was war passiert? Sturm kam auf. Einige wenige bekamen es mit und alarmierten ihre Nachbarn. Und im Hauruckverfahren wanderten dann die Möbel alle in eine Garage und die Getränke etc in eine andere. Das Zelt selbst war nicht mehr zu retten, da der Sturm es zerriss. Danke nochmal an die Nachteulen(spiegel), die da eine Rettungsmannschaft bildeten.


Ostersonntag ist das Betreten der Außentreppen von Wohnmobilen nur auf eigene Gefahr möglich. Zumindest bei den Eulenspiegeln ist der Osterhase immer sehr, sehr fleißig und kreativ. Einigen Mobilisten kam dann auch noch die blöde Zeitumstellung in die Quere, denn es ist schon ein Unterschied ob man anderthalb Stunden oder eine halbe Stunde Zeit hat bis zum Brunch. Und dann passierte, was passieren musste. Die Tische waren in der Zeltlücke aufgestellt und eingedeckt, alle nahmen Platz, und der Himmel öffnete seine Schleusen. „Dass die Leute hier im Regen frühstücken, ist bestimmt auch noch nicht vorgekommen.“ „Man muss nicht bescheuert sein, um ein Eulenspiegel zu sein … aber es hilft ungemein“, so ein trockener Kommentar. Dann erfolgte ein Schnellumzug unter eine Markise und eine angeklammerte Folie schützte, auf altbekannte Art, die Wetterseite. So wurde aus dem gemütlichen Brunch ein kleiner, aber feiner Stehimbiss.

Anschließend wurde der frühe Nachmittag vielfältig verbracht, von Mittagsschlaf über Stadtspaziergang bis Tierparkbesuch war alles dabei. Danach gab es eine süße und eine deftige Runde in der Nachmittagssonne … brav unterbrochen von vier Minuten angekündigtem Nieselregen. Manche machten sich noch etwas zu essen, andere ruhten sich aus, denn gegen 20 Uhr brachen die ersten zum Osterräderlauf Richtung Lügde auf. Einige fuhren ganz rüber zum Fest, andere wanderten fast bis hin, eine dritte Gruppe blieb auf halben Weg am Acker stehen und die letzten waren die Schlauesten, denn die bemerkten, dass man das Spektakel durchaus auch vom Stellplatz aus beobachten konnte. Zuerst wurde die Laufbahn der Räder durch ein kleines Feuerwerk für die Zuschauer gezeigt. Dann hörte man, dass da irgendwas angesagt wurde und das erste brennende Rad rollte bergab. Dann war Pause. Und so ging es weiter, bis alle Räder unten waren und alle Zuschauer mehr oder weniger Eisbeine hatten. Es war schon ein beachtliches Schauspiel, was man so nicht alle Tage zu sehen bekommt. Anschließend gab es noch ein Höhenfeuerwerk.


Am Ostermontag packten wir dann (fast) alle unsere Sachen und fuhren wieder Heim. Es war ein schönes langes Osterwochenende, und auch das vorgezogene Aprilwetter konnte uns Eulenspiegel nicht davon abhalten, gemeinsam ein paar schöne Stunden zu verbringen. Bis zur nächsten Fahrt


Eure Martina



Ostern in Bad Pyrmont